3 x petra + 1 Accessoire

ja jaja ja jaja jaja ja. und immer so weiter. Gestern sagte jemand zu meinem Chef: "Geben sie mir ihre Karte, ich will ihren Namen. Sie werden ihren Job verlieren!" Da war viel Adrenalin im Spiel. Oder Testosteron? Ich weiß es nicht. Im jeweiligen Moment ist mir sowas ja immer unangenehm, aber im Nachhinein schon faszinierend, irgendwie. Wie man sich so gehen lassen kann. Beeindruckend finde ich eigentlich vor allem, daß ich mit Leuten zusammenarbeite, die sowas nicht im Geringsten beeindruckt. Es ist ein Scheißspiel, aber ich fange an es zu lieben. Natürlich hätte ich auch lieber, daß die Leute mir auf meinen Goldgürtel schauen anstatt mit mir Machtspielchen zu machen, aber es ist halt so wie es ist und alles ist dasselbe, irgendwie. Ich soll der nette Bastard im Sakko sein - also bin ich es. Wenn auch nicht immer 100%. Letztens wollte ich eine Gruppe VIP s möglichst glatt durch den Zoll schleusen, vorbei an grün uniformierten Beamten mit Gummihandschuhen. Dafür setzte ich ein unverfängliches Gesicht auf, ich ging der Gruppe voran, nicht schnell aber auch nicht langsam, eben unauffällig, wie ich dachte. Ich glaube, es war vielleicht eher besonders auffällig. Der Chef der VIP s fragte mich:

"You want to get checked?"

Er entlockte mir ein Lächeln.

Ich habe eine CD aufgenommen. Mit den Best of meiner "Songs" der letzten 3 Jahre. Alle, die sie bisher gehört haben, finden sie depressiv. Einer meinte, es sei sozusagen Tocotronic hoch zehn, nihilistisch bis zum geht nicht mehr. Meine Texte seien im Grunde eine Absage an Texte. Er fragte sich beim Anhören, ob er sich jetzt Sorgen um mich machen solle. Und so weiter. Der andere Testhörer, ein eh schon depressiv veranlagter Charakter, hielt es schlicht nicht aus. Es würde ihn "voll runterziehen". Tja. Also, wenn das so ist, dann habe ich mein Ziel eigentlich zu 100% erreicht, trotzdem haben mich die Reaktionen etwas nachdenklich gemacht.

Aber es ist halt wie es ist.


xueyuan lu

Immer ist die Welt voller Missverständnisse. Und ich .. steige in einen S - Bahn Waggon ein, der eiskalt ist. Anstatt warme kommt aus der Heizung kalte Luft. Eine frische Brise. Die anderen Gäste tun so als ob es sie nicht juckt, vielleicht ist es ihnen ja echt egal. Ich weiß nicht. Und das Konzept der Designer, Planer und so weiter ist nicht aufgegangen, in den Vierersitzen der S - Bahn weichen sich die Blicke aus. Es ist so komunikativ, leckt mich am Arsch. Aber natürlich will ich auch meine Ruhe haben. Ausser, wenn eine Durchsage vom Fahrer ein bißchen danebengeht, dann dürfen alle lachen. Haben zusammen was lustiges erlebt. Ich freu mich dann auch immer. Letztens kam eine Mädchengang von gymnasialer Weisheit daher und die eine erzählte ständig, es sei ja hier wie auf der Beerdigung und alle läsen ihre blöden Bücher und so weiter und zum glück hat sie eine Freundin daran erinnert, daß sie, wenn sie alleine hier wäre, bestimmt auch nicht so viel zu erzählen hätte. Ja, ey. Soll ich hier mit wildfremden eine Party feiern, nur weil wir uns die selbe Luft teilen oder was?

bitte, lass dich von mir nicht beeinflussen. ich bin nur ein hippie, der den weg nicht kennt. Und: egal was, everybody knows: 12:56 fährt halt einfach die letzte Bahn. ich hoffe, alles ist o.k. , ist es ja eh, na klar, niemals.

And to my baobei, just in the case you might read this:

love is in the air.

Schranktrocken is the way to go. Da hat Miss B immer Recht gehabt - im Waschsalon in den Trockner ist allemal besser als eine Wohnung voller Wäsche.

Da sitze ich in meiner Vollkommenheit - hellblaues Hemd und die rote Krawatte mit Schrägstreifen. Es ist als hätte ich mich in die 100% ige Spießigkeit eingegossen. Sitze rum nach der Arbeit. nach Jahren der Faulheit habe ich nun einen seriösen Job also. Mein Titel heißt Tatsächlich "Manager on Duty" , aber das täuscht. Es geht hin und her zwischen Befehlsempfänger und Chef für eine Stunde. Ein krasse Hierarchie. Und jetzt sitze ich da und höre "say it with music" und "24 melodien, die man nie vergißt" und es gibt dem Moment einfach das richtige Ambiente, auch wenn es kaum auszuhalten ist. Und während das alles passiert ist, innerhalb eines halben Jahres nämlich, werden Menschen die ich mag abhängig von Scheiße. Ich meine damit jetzt keine netten Sachen, die man mal gelegentlich nimmt, weils ganz nett ist und so weiter. neenee. Aber: Man muß aufpassen, die Abhängigkeit von gefährlichen Drogen wird schnell zum kokettieren damit. Es ist Selbstmitleid und eine bescheidene Bühne, aber tatsächlich ist die Sache an sich für Aussenstehende total uninteressant. Es gibt Drogen, denen ich noch ein gewisses Quentchen an Glamour andichten kann, aber Scheiße ey. Ich will nur nicht noch jemanden den ich mag elend dahingehen sehen, das ist alles. Ich trinke Wein vom Bahnhofssupermarkt und der schmeckt nach Kork, ich hoffe es ist sonst alles okay damit, ich würge mir das Zeug zwar rein, aber sterben möchte ich nicht daran. Ich würde gerne, gerne, gerne eine rauchen, aber meine Nasennebenhöhlenentzündung wird dann nie heilen und es ist verrrückt, wie ich in manchen Situationen die Zigaretten verfluche und sie mir in anderen so dringlichst herbeiwünsche. Und meine Nase tut wirklich weh. Die Chinesin, die inzwischen und natürlich eigentlich schon immer viel mehr ist als "die Chinesin", sagt, ich solle lieber Wasser trinken. Na hat man sowas schon mal gehört, Wasser anstatt Zigaretten! Aber es stimmt ganz klar, sie hat ja so recht, nicht das erste Mal, nebenbei bemerkt. Und auch nebenbei bemerkt, Helge Schneider hat ein Lied gesungen "ihr könnt mich einsam nennen" oder so, ich finde es wunderbar. Und so ernsthaft, wie Jonny Cash auf deutsch. Ohne Scheiß. Man muß es einfach gehört haben, man glaubt es sonst garnicht.