Montag, 19. September 2005

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Draußen macht ein besoffener Neandertaler Freizeitchor vielstimmig schräge Männlichkeitsbezeugungsritualgesänge. Ich halts nicht aus. Warum bin ich nicht so??

Aber andererseits – es sind die letzten Töne des Abends, viel geht da nicht mehr. Und dann gehts ab zu Mama; nach Hause, auf die Arbeit oder aufs Maul. Ist doch auch kein Leben.

Und das ist alles:

Wieder sitze ich mit einer flasche Bier in der Nähe deutlich nach 2 Uhr nachts in meiner Wohnung. Alleine. Draussen wird mir die einfallslose illusion einer Großstadt geboten, die Straßenbahnschienen müssen wegen „Entgleisungsgefahr“ repariert werden, und natürlich gibt es keine bessere Zeit dafür als nachts um halb drei. Isjaklar. eh. Was solls schon. So kann es ja nicht immer gehen, und letztens ging es auch anders: Ich fuhr mit der S – Bahn in die nahgelegene „Heimatstadt“ und da war es nett. Freunde brachten mich zum bahnhof und bloß war die letzte Bahn gerade seit fünf Minuten weg, die Freunde auch. Von den vielgerühmten Nachtbussen war keiner da und draufgängerisch nahm ich ein Taxi bis dorthin, wo vielleicht welche fahren sollten, am Ende ging es doch bis fast nach Hause, lediglich die letzten fünf Minuten stieg ich aus einem verspäteten Anfall von Alibi Sparsamkeit schon vorher aus. Ein kleiner Abendspaziergang sei vielleicht genau das richtige dachte ich wohl in etwa, auch um die zwei Cuba libre mit schaler Cola zu verdauen, weiß Gott warum ich die so schnell in mich reingespült hatte. Auf der Brücke hörte ich Musik und sah bunte Lichter und das Partyfieber übermannte mich. Vier Euro Später stand ich in einem von zwei Räumen und eine Band machte expressiv minimal punk, oder wie soll man das nennen. Ich fand ihr Bandoutfit ganz lustig, erst am nächsten Tag kam ich drauf, daß es vielleicht Spannbettlaken gewesen sein müssen. Im Neben raum lief Dj Musik, alles in allem war alles okay, nur ich war etwas alleine in der Masse und trank schnell zwei Bier um das zu vertuschen. Sowas klappt nie. Ich las das Motto der Veranstaltung auf dem Stempelabdruck auf meiner Hand: „Fischer ist Schuld“. Was sollte das denn – plötzlich ins Schwanken gekommen, ob es nun vielleicht schon so weit ist und ich am Ende auf einer hippen Party der Jusos gelandet – wurde mir ganz flau. Ich, einer der nicht wählt, weil es doch schrecklich ist, daß so viele Menschen dem Glauben verfallen sind, irgendetwas könnte besser sein, weil eine der zwei Parteien die vorige ablöst. Wegen diesem Standpunkt wurde ich schon oft in Beschuß genommen. Selbst in „Künstlerkreisen“, aber, da bin ich dann doch zu sehr Punk, die Argumente sind auf meiner Seite, ich muß das ja nicht jetzt intellektuell ausfechten. Naja. Am Ende kam ich totalbesoffen und natürlich alleine nach Hause. Es war 5 Uhr. Am nächsten Tag mußte ich arbeiten, aber es war doch immerhin SAmstagnacht. Oh Wow äh toll

Mittwoch, 3. August 2005

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seltsam. spiele spielen. wer bin ich denn, daß ich leuten hinterher renne die sich so verhalten, als würde man sichnicht kennen. Immer unfassbar, distanziert, aber dann hier und da andeutungen fallen lassen. zur zeit habe ich das vergnügen mit zwei personen die so sind. die eine ist so wie oben beschrieben und schweigsam, die andere ist ständig im stress oder bös am chillen. man wird von ihr mit sprüchen bei der stange gehalten, platt gelabert und erreicht nie was man will. könnte mich fragen, was die leute sich dabei eigentlich denken, um miss b zu zitieren: "ich bin doch auch nur ein mensch". ja. naja, was weiß denn ich was. ich bin vor allem ein nachtmensch, aber ich habe diese woche frühdiest. ungünstig irgendwie.

Mittwoch, 27. Juli 2005

Bismarckstraße

Und wieder sitze ich an einem Bahnhof auf einer von jenen Bänken, auf denen man nicht nur nicht liegen, sonder überhaupt nur aufrecht sitzen kann. tut man es nicht, rutscht man unweigerlich immer weiter nach unten, bis man es irgendwann nicht mehr aushält. Ich hasse Design. Aber ich beherrsche mich und nehme die aufrechte Haltung ein.So soll es wohl sein. Und da kommt auch schon mein Zug. Die Fahrt besteht nur aus Gedankenfetzen und vorbeihuschenden Lichtern von Nachtschicht leistenden Fabriken und zweitklassigen Luxusquartieren im Niemandsland der Pendler. Meine Station, ich steige aus, schöne Altbauwohnungen, ein ganzer Block in türkischer Hand oder so, im vorbeigehen schaue ich durch ein offenes Fenster: Eine Riesen wohnung, das Zimmer in das ich schaue ist ein Salon, Steinegeklacker, Spielchips, denke ich. Da sitzen sie am großen Tisch. Es wird gespielt. Gelächter. Babygeschrei. Eine Querstraße weiter der Kiosk, der den ganzen Winter über umgebaut hat und nun eine Art Bar mit Assi flair ist, ich kann schon im vorbeigehen die üblichen immergleichen stereotypen Gespräche hören, aber natürlich ist auch das die "beste Trinkhalle der Stadt" und ihr Verkäufer, wie mir versichert wurde, der "netteste Kerl überhaupt". Na dann Prost. In den Hof und vorbei am Auto meiner Vermieterfamilie, die anscheinend immer noch nicht kapiert was draußen läuft, darum haben sie den Hof gestaltet wie ein Westernfort aus "Winnetou", sie leben in ihrer eigenen Welt, eine Welt, in der das Törchen zum hinteren Hof dazu da ist, damit es zugemacht wird. Und ich finde das hat ja auch seine Logik. Ich frage mich, ob ich für 200 Euro im Monat weiterhin im Ghetto bleiben soll, oder ob mir Aufstieg in die Gediegenheit der wirklichen City weitere 200 Euro Aufpreis wert ist.
Vielleicht wird dann alles besser und ich werde ein ganz normaler Mensch. Ich brauche Leben um mich herum. Dabei ist doch all das auch Leben. Aber trotzdem: "Ich sitze an meiner bescheuerten Bushaltestelle und warte auf meinen bescheuerten Bus" , ich will es nicht mehr denken, die Frau, die das geschrieben hat kann ich nur zu gut verstehen. Sie fehlt mir manchmal sehr. Ich muß weg. Aber wird dann wirklich alles besser?

Freitag, 22. Juli 2005

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buha, ich kann mal wieder nicht schlafen. immer wenn große verändernde ereignisse anstehen ist es so. was ja an sich total doof ist, weil was soll die aufregung. ausgeschlafen sein ist besser wenn es drauf ankommt. naja. und dann das noch: mein laptop macht komische geräusche, sind die normal oder nicht, ich habe keine lust drüber nachzudenken, aber es nervt schon, vielleicht ist es nur weil ich so müde bin aber ich fürchte nicht. ein hohes sirren. tja. und ausserdem_ jemand mir wichtiges ist hier plötzlich nicht mehr zu finden. alles zusammen liest sich wie ein schlechtes horoskop aber da kann ich halt nicht anders. und gute nacht. irgendwann. hoffe ich.

Donnerstag, 30. Juni 2005

20 tolle jobs

Und wie die Zeit wieder vergeht. Von den Dingen, die ich in meinem Leben eigentlich nie unbedingt machen wollte, habe ich so ziemlich alles durch. Ausserdem hat mich letztens jemand daran erinnert, daß er niemand kennt, der schon so viele unterschiedliche Scheißjobs gemacht hat wie ich. Vielleicht hat er recht:

1. Fließbandjob in der Katalogpackerei eines Versandhauses.
2. Warenkontrolle in der Rücknahmeabteilung in demselben Laden.
3. In einem Zeltverleih Festzelte aufbauen
4. Hausmeister
5. Verkäufer im Sexshop
6. Verkäufer im Headshop
7. Thekenkraft in einer Kneipe
8. Bestellannahme im Telefoncenter eines Versandhauses
9. Telefonmarketing
10. Auslieferungsfahrer für einen Blumenservice
11. Pizzafahrer
12. Trägersklave auf einer Rohbaustelle
13. Aufbauhelfer für Stände am Wochenmarkt
14. Sylvesterkracher verkaufen im Supermarkt
15. Kundenaquisation für eine Businessfirma
16. Verkäufer im Plattenladen
17. Freier Mitarbeiter einer Tageszeitung
18. Als Komparse in Seifenopern
19. Nachtportier in einem Hotel
20. Kistenschlepper und im „Fahrerteam“ bei der Messe

Alles totaler Wahnsinn.Ich spare mir jeden Kommentar zu den einzelnen Jobs, Ihr könnt euch ja denken. Im Nachhinein möchte man sagen, Sylvesterkracher verkaufen war das beste, aber ich, also ich halt eben, lächelnd am Steuer eines Blumenwagens, also bitte. Gar nicht dran denken. Damals, als ich noch klein war und Mondfahrer werden wollte, nur damals war die Welt noch anders.

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